Allgemeines

Die Werkstoffeigenschaften von PE-X-Rohrleitungen führen bei der Druckprüfung zu einer Dehnung des Rohres, wodurch das Prüfergebnis beeinflusst wird.

Eine weitere Beinflussung des Prüfergebnisses kann durch Temperaturunterschiede zwischen Rohr und Prüfmedium, bedingt durch den Wärmeausdehnungskoeffizienten von PE-X hervorgerufen werden, wobei eine Temperaturänderung von 10°C etwa einer Druckänderung von 0,5 bis 1 bar entspricht. Daher sollte bei der Druckprüfung von PE-X-Rohrleitungen eine möglichst gleich bleibende Temperatur des Prüfmediums angestrebt werden.

Die fertiggestellten aber noch nicht verdeckten Leitungen sind mit filtriertem Wasser so zu füllen, daß sie luftfrei sind.

Die Druckprüfung ist als Vor- und Hauptprüfung durchzuführen.
Vorprüfung

Für die Vorprüfung wird ein Prüfdruck entsprechend dem 1,5-fachen Betriebsüberdruck aufgebracht, der innerhalb von 30 Minuten im Abstand von jeweils 10 Minuten 2 mal wiederhergestellt werden muß. Danach dürfen nach einer Prüfzeit von weiteren 30 Minuten der Prüfdruck um nicht mehr als 0,6 bar (0,1 bar je 5 Minuten) gefallen und Undichtheiten nicht aufgetreten sein.


Hauptprüfung

Unmittelbar nach der Vorprüfung ist die Hauptprüfung durchzuführen. Die Prüfdauer beträgt 2 Stunden. Dabei darf der nach der Vorprüfung abgelesene Prüfdruck nach 2 Stunden um nicht mehr als 0,2 bar gefallen sein. Undichtheiten dürfen an keiner Stelle der geprüften Anlage feststellbar sein.